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Vorschau: Prince of Persia - Die vergessene Zeit

19. 04. 2010 | Kategorie: Artikel

Der Prinz kehrt zurück. Und zwar in altbekannter Form. Eigentlich sollte die Sand der Zeit-Reihe schon abgeschlossen sein, doch war sie erheblich erfolgreicher als die Comic-Version des persischen Prinzen, weshalb man sich bei Ubisoft zur Rückkehr entschied. Wir haben Prince of Persia: Die vergessene Zeit jetzt anspielen können. Was hat sich verändert? Was ist geblieben? Erfahrt es in der folgenden Vorschau.

Es gibt schon ziemlich verzwickte Situationen. Man stelle sich nur vor, eine Armee überfällt das eigene Reich und droht, die Herrschaft an sich zu reißen. Zur gleichen Zeit weiß man aber auch, dass man selbst noch über ein magisches Portal samt geheimnisvoller Sandarmee verfügt. Was also tun? Eben: Man lässt die Sandarmee frei, in der Hoffnung, dass sie die Eindringlinge aufhalten kann. Genau das hat Malik, der Bruder des vom Spieler gesteuerten Prinzen dann auch getan. Dumm nur, dass die Sandwesen nicht mehr in ihr Portal zurück möchten. Und so beginnt die Geschichte von der vergessenen Zeit, die zwischen The Sands of Time und Warrior Within angesiedelt ist. Der letzte Teil der Reihe wird also erst einmal außen vor gelassen.

Nextgen-Screen: Prince of Persia: Die vergessene ZeitUnd das nicht nur bei der Geschichte. Auch das Kampfsystem wurde komplett neu entwickelt. Im letzten Prince of Persia nahmen es die Spieler grundsätzlich immer nur mit einem Gegner gleichzeitig auf, was auch dringend notwendig war, da die Kämpfe überaus heftig und fordernd inszeniert waren. Und das, obwohl Sterben unmöglich war. Beim neuen Titel dagegen gibt es in der Regel gleich mehrere Widersacher, die dem Prinzen die Haut von den persischen Knochen ziehen möchten. Dementsprechend ist der Prinz natürlich auch mit Bewegungsabläufen ausgestattet.

Natürlich ist es möglich, die Gegner durch wildes Schwingen des Schwertes in Grund und Boden zu prügeln, doch Sinn macht dies nur wenig. Auf Grund der Überzahl ist akrobatisches Vorgehen schon eher gefragt: Von Kopf zu Kopf springen, geschicktes Ausweichen und den Feinden die schützenden Schilde aus der Hand treten – das sind die Methoden, sich nun aus jeder Ecke zu befreien, in die man gedrängt wurde. Das Tolle dabei: All das geht butterweich von der Hand und sollte selbst Anfängern keine Probleme bereiten. Und liegt ein Gegner erst einmal am Boden, so gibt es, wie aus zahlreichen anderen Spiele bekannt, optisch beeindruckende Finishing-Moves, die auch das hellste Lebenslicht ausknipsen können.

Prince of Persia: Die vergessene Zeit (NextGen)Aber nur mit dem Schwert zu kämpfen, das wäre auf Dauer ja ein wenig langweilig, weshalb die Entwickler Elementarattacken eingeführt haben. In der gezeigten Anspielversion waren dabei der Tornado und einige Eisstacheln vorhanden. Feuerattacken und Waffen der Erde soll es ebenfalls geben. Die Eisstacheln jedenfalls schossen aus dem Boden und spießten die Feinde ordentlich auf, während der Tornado sich wohl selbst erklären dürfte. Diese neuen Waffen sind dabei nicht ohne Grund mit von der Party, schließlich werden im finalen Produkt gerne auch einmal mehrere dutzend Gegner gleichzeitig auf den Prinzen losgehen.

Auch wenn mit all den Bewegungen und Waffen eine gewisse Abwechslung geboten wird: Am Ende, so unser bisheriger Eindruck, dürften die Kämpfe in Prince of Persia: Die vergessene Zeit recht gleich, sprich monoton, ablaufen. Tragisch? Nicht unbedingt, denn es waren selten die Kampfeinlagen in der Serie, welche ins Auge stachen. Diese Aufgabe wurde in der Regel den Kletter- und Hüpfeinlagen überlassen.

Prince of Persia: Die vergessene Zeit (Wii)Und hier hat das neue Spiel plötzlich wieder eine unglaubliche Ähnlichkeit mit dem Zeichentrick-Ableger der Reihe. Da wird wie wild an Wänden entlang gelaufen, von Säule zu Säule zu Vorsprung gesprungen. Es darf überall geklettert und geschwungen werden. Dabei ist der Weg oft nicht komplett ersichtlich und erschließt sich erst nach und nach. Fordernd sind die Einlagen in jedem Fall – aber eben auch unfassbar spaßig. Dass all diese Klettermomente meist in astronomischer Höhe stattfinden, das müssen wir wohl nicht gesondert erwähnen. Ebenfalls mit dabei: Die Fähigkeit des „Recall“, welches bereits beim Vorläufer per DLC verfügbar gemacht wurde. Damit lassen sich eingestürzte Ruinen wieder herstellen.

Dafür konnten wir aber einen Blick auf die Technik werfen: Optisch ist die neue Prinzenrolle gelungen, auch wenn in Sachen Effekte noch ein wenig gegeizt wurde. Dafür konnte die Architektur und Gestaltung der Räume durchweg begeistern und auch die Animationen kamen geschmeidig daher, sodass wir uns hier keinerlei Sorgen machen. Rückblickend ist die Rückkehr zur „alten“ Optik aber ein wenig bedauerlich, da das letzte Prince of Persia-Spiel auch heute noch, der kunterbunten Comicoptik sei Dank, beeindruckend aussieht.

Ersteindruck:

Keine Frage: Prince of Persia: Die vergessene Zeit wird gewohnt gute Action- und Kletterkost bieten. Eben genau das, was man von der Serie auch erwartet. Aber mehr solltet ihr am Ende vielleicht auch nicht erwarten. In der uns gezeigten Version wirkte das Spiel wie eine Kombination der alten Trilogie, ergänzt durch Elemente aus dem Comic-Ableger. Wer auf genau so eine Vermischung gewartet hat, der sollte den Titel auf jeden Fall im Augen behalten. Gerade Konsolenspieler könnten hier eine ganze Weile lang Spaß haben. PC-Spieler dürfen ja erst später ran. Und dann vermutlich auch nur mit einer aktiven Internetverbindung. Michael Hoss

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