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Testbericht: Mario Party 8

19. 07. 2007 | Kategorie: Testberichte

Kaum eine Serie verhalf sowohl dem Nintendo 64 als auch der Gamecube zu mehr Erfolg in punkto Mehrspielerspaß als die Spiele der Mario Party Reihe. Nicht nur deshalb steht der neueste Teil der Reihe unter besonderer Beobachtung, erhebt die Wii doch den Anspruch, es vor allen Dingen den Casual-Gamern, die bisher schon viel Freude an der Mario Party Reihe hatten, recht zu machen.

Screenshot: Mario Party 8Angesichts der Tatsache, dass Mario Party ohnehin also schon immer das Spielen in der Gemeinschaft betonte, was dank Nintendos neuer Wii-Konsole nun noch gesellschaftsfähiger geworden ist, wundert es daher nur wenig, dass die Entwickler ihrem Stil auch im achten Teil der Reihe treu geblieben sind. Nachwievor ist der Kern des Spiels der Party-Modus, in dem bis zu vier menschliche Spiele in einem brettspielähnlichen Spielprinzip auf die Jagd nach kostbaren Sternen gehen. Die Spielbretter, die diesmal allesamt auf einem Rummelplatz liegen, unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern durchaus auch im Spielprinzip: Beispielsweise gilt es in einer Kleinstadt in bester Monopoly-Manier in Hotels zu investieren, für die es am Ende wiederum die heiß ersehnten Sterne gibt. Nach jeder Spielrunde wartet mit den Minispielen der Höhepunkt der Mario Party Reihe: In 80 Minispielen können Münzen ergattert werden, die wiederum zum Erwerb von Sternen verwendet werden können.

Screenshot: Mario Party 8Zwar wirbt Nintendo mit dem 80 neuen Minispielen, es finden sich aber wie bei anderen Mario Party Spielen auch viele Parallelen zu Vorgängerversionen, was dem Spielspaß jedoch in keinster Weise schadet. Die Beschreibung der Minispiele tut dies schon eher, denn Beschreibung, Tipps und Hinweise zur Steuerung lassen sich jetzt zwar übersichtlich anwählen und es wird nun auch angezeigt, auf welcher Seite des Spielfeldes die einzelnen Charaktere starten, aber die in der Beschreibung verwendete Schriftart ist dermaßen klein, dass sich dies störend auf das Gameplay auswirkt. Sieht man von diesem Schönheitsfehler einmal ab, überzeugen die Minispiele nicht nur durch den gewohnt schnellen Spieleinstieg und spaßige Unterhaltung, sondern machen auch Gebrauch von den Fähigkeiten der Wii-Remote, ohne dabei zuviel auf diese zurück zu greifen: Erfreulicherweise geht es nicht bei jedem Spiel nur um das Schütteln oder Bewegen des Controllers, sondern es gibt auch noch genügend Minispiele, in denen auf eine klassische Steuerung durch Steuerkreuz und Steuerknöpfe zurückgegriffen wird.

Screenshot: Mario Party 8Spieldauer, Umfang und Anzahl der Bonus-Items sowie die Stärke der computergesteuerten Gegner lassen sich im Party-Mouds genau wie bei den Vorgängern bei Bedarf detailliert einstellen. Auch auf den vermutlich wichtigsten Punkt, die Minispiele, kann der Spieler Einfluss nehmen: Beim Spielen mit Neulingen kann wahlweise nur auf besonders einsteigerfreundliche Minispiele zurückgegriffen werden, um auch Einsteigern eine Chance gegen Profis zu bieten. Eine detailliertere Auswahl der verwendeten Minispiele ist leider ebenso wenig möglich wie das Erstellen von Favoriten-Listen. Neben dem obligatorische Party-Modus geizt Mario Party 8 aber ebenso wenig an weiteren Spielmodi wie die Vorgängerversionen: Neu ist ein Einzelspielermodus, bei dem sie auf mehreren Spielbrettern gegen KI-Gegner antreten, die im Verlauf des Spiels an Stärke gewinnen. Ein Party-Modus für zwei Spieler, bei dem auf alle Minispiele für vier Spieler verzichtet wird ist ebenso Bestandteil von Mario Party 8 wie der ebenfalls bereits aus den Vorgängern bekannte Minispiel-Modus, in dem die Minispiele direkt ausgewählt oder nur bestimmte Minispieltypen gespielt werden können. Ebenfalls nicht unbekannt sollten Fans der Serie die Bonusspiele sein, die teilweise nichts mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben, aber dennoch für jede Menge Spaß sorgen. Freischaltbare Charaktere, Spielwelten und Bonusspiele lassen sich ebenfalls wie bei den Vorgängern durch Party-Karten, die für erfolgreich absolvierte Spiele verteilt werden, freischalten.

Technisch präsentiert sich Mario Party 8 eher durchschnittlich, was aber völlig ausreicht, da die farbenfroh gehaltene Grafik ohnehin kaum Platz für Spezial-Effekte oder besonders hochauflösende Texturen bietet. Neu ist, dass der Spieler vor die Wahl gestellt wird, ob das Spiel auf Charaktere aus dem Mario-Universum zurückgreifen soll oder stattdessen auf der Konsole gespeicherte Miis verwendet werden sollen. Auf den Spielspaß hat dies aber letztendlich beinahe keine Auswirkungen.

Fazit

Mario Party 8 erfüllt die an das Spiel gestellten Erwartungen größtenteils, mehr aber auch nicht: Der Titel bietet alle aus den Vorgängern bekannten Spielmodi und die neuen Minispiele wissen zu überzeugen. Dennoch handelt es sich bei Mario Party 8 leider nicht um eine rundum verbesserte Version: Die kaum lesbaren Schriftarten bei den Minispielbeschreibungen sind ebenso überflüssig wie das recht träge Gameplay, das an die ersten Teile der Mario Part Reihe erinnert. Einen Großteil der Spieler dürften diese Details aber nicht stören, denn sie bekommen mit Mario Party 8 genau den kurzweiligen, unterhaltsamen Spaß, den man von einem Mario Party Spiel erwartet. Mario Siewert

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