Videospielkultur.de » Artikel

Nintendo DS Facts

11. 03. 2005 | Kategorie: Artikel

Mit dem Nintendo DS wendet sich Nintendo von der jahrzehntelang unfassbar erfolgreichen Gameboy Serie ab und präsentiert stattdessen eine portable Hightech-Konsole der Spitzenklasse.

Nintendo DSMit dem Nintendo DS wendet sich Nintendo von der jahrzehntelang unfassbar erfolgreichen Gameboy Serie ab und präsentiert stattdessen eine portable Hightech-Konsole der Spitzenklasse. Das Gerät, das sich in Japan und Amerika bereits als Kassenschlager erwiesen hat ist seit dem 11. März 2005 auch in Deutschland erhältlich. Dass das Gerät auch in Europa sehr beliebt ist liegt neben der Tatsache, dass Mitkonkurrenten wie die Playstation Portable oder der Gizmondo Handheld noch nicht erhältlich sind vor allen Dingen am Preis. Die unverbindliche Preisempfehlung von 149€ zum Verkaufsstart ist für ein Gerät mit der Leistung des Nintendo DS schon unschlagbar günstig. Da man die Konsole in vielen größeren Läden im Vorverkauf nochmal um 10-25€ günstiger kriegte und gleichzeitig eine passende Tasche erhielt ist die breite Akzeptanz von Beginn an kein Wunder.

Technische Daten

Nintendo DSAuffälligstes Merkmal des Nintendo DS ist wie der Name schon sagt der doppelte Bildschirm (Double Screen): Die Konsole besitzt neben einem normalen Bildschirm (Bilddiagonale etwa 8cm) einen beinahe ebenso großen Touchscreen (Bilddiagonale etwa 7,5cm), der zur Steuerung von Spielen durch einen Stift benutzt werden kann. Durch die zwei Bildschirme soll ein bisher nie empfundenes Spielvergnügen entstehen. Wie stark der Touchscreen in Zukunft ausgenutzt wird bleibt abzuwarten. Die Releasetitel beschränkten sich meist auf das Anzeigen zusätzlicher Informationen auf diesem, da er eine etwas schlechtere Bildqualität als der reine Bildschirm hat. Jeder der beiden Bildschirme wird über einen eigenen Prozessor angesprochen, wobei der obere normale Bildschirm einen leistungsstärkeren 3D-Prozessor besitzt.

Die Steuerung der Spiele und weiteren Menüs erfolgt neben dem Touchscreen über die von Konsolen gewohnten Bedienelemente. Neben einem Steuerkreuz und der obligatorischen Taste zum Einschalten sowie einem "Start"- und einem "Select"-Knopf gibt es vier rechts vom Bildschirm befindliche Steuerknöpfe (A, B, X, Y). Weiterhin befinden sich über der Konsole die vom Gamecube und SNES bekannten L- und R-Tasten.

Nintendo DSEin weiteres Highlight des Gerätes ist das eingebaute WLAN-Modul. Über dieses lassen sich nicht nur kabellose Mehrspielergefechte austragen, sondern Text- und Bildmitteilungen dank des im Nintendo DS integrierten Programms Pictochat versenden. Weiterhin bietet die WLAN-Schnittstelle die Möglichkeit von Game-Downloads. Auf diese Weise kann man einige Spiele mit mehreren Spielern im kabellosen Netzwerk spielen ohne dass jeder der Spieler ein Modul des Spiels braucht. In Zukunft soll es in ausgesuchten Läden die Möglichkeit geben Demos per WLAN zu laden. Ein kostenloser Online-Service, der über WLAN-Router erreichbar sein soll, ist ebenfalls bereits angekündigt.

Die Game-Module des Nintendo DS sind um einiges kleiner als die altbekannten Advance-Module und werden hinter der Konsole eingeschoben. Nintendo setzt jedoch weiterhin auf Module mit eingebauten Speicherplätzen und nicht wie die Konkurrenz auf unbeschreibbare Disks. Ein großes Plus der Konsole ist sicherlich die Abwärtskompatibilität mit Advance-Modulen. Diese werden zwar nur im Einzelspielermodus unterstützt, Besitzern eines Gameboy Advance fällt der Umstieg auf den Nintendo DS durch dieses Feature aber sicher leichter. Schade ist lediglich, dass die Module des Ur-Gameboys nicht mit dem Nintendo DS kompatibel sind.

Der Sound wird beim Nintendo DS durch zwei neben den Bildschirmen angebrachte Lautsprecher erzeugt, die echten Stereoklang liefern. Die Klangqualität ist überdurchschnittlich gut und auch die Lautstärke des Gerätes kann sich sehen lassen, zur Not aber über einen Regler, der sich unterhalb des Steuerkreuzes befindet, reduziert werden. Ein Mikrofon sowie ein Headset-Anschluss sind ebenfalls vorhanden.

Lieferumfang

Neben der eigentlichen Konsole samt Bedienungsanleitung liegt der edlen Verpackung noch ein Ersatzstift für den Touchscreen, ein Trageband mit Daumenpad und ein Ladegerät für das integrierte Akku der Konsole bei. Das am Trageband angebrachte Daumenpad erlaubt das Bedienen des Touchscreens mittels des Daumens, wenn der Einsatz des Stiftes, der neben dem Slot für die DS-Spiele angebracht wird, unerwünscht ist. Das mitgelieferte Akku hat sich in der Praxis als ausgesprochen leistungsstark erwiesen und hält selbst nach einem weniger optimalen Ladevorgang noch gute 4 Stunden. Sollte das Akku beschädigt oder nicht mehr funktionstüchtig sein lässt es sich bequem austauschen.

Spielen mit dem Nintendo DS

Nintendo DSIn der Praxis überzeugt der Nintendo DS vollkommen. Die 14 Releasetitel decken zwar nicht das komplette Spektrum an wünschenswerten Titeln ab und sind teilweise mehr schlecht als recht, einige gute Titel lassen jedoch das Potential des Gerätes erahnen und sorgen zusammen mit den bereits angekündigten weiteren Spielen für ausreichend Attraktivität beim Spieleportfolio. Nintendo legte der Konsole zum Verkaufsstart eine Demo des in Kürze erscheinenden Metroid Prime Hunters - First Hunt bei, welche die Grafikleistung des Nintendo DS ebenso zur Schau stellt wie die Möglichkeiten, die sich unter Benutzung des Touchscreens ergeben: Die Grafik liegt (im Gegensatz zu vielen anderen Titeln) etwas über der Qualität des Nintendo 64 und bietet imposante Explosionen, abwechslungsreiche Texturen und eine rasante Spielgeschwindigkeit. Im Kampfmodus, bei dem es sich um einen reinen Ego-Shooter handelt, zeigen sich die Vorzüge des Touchscreens: Während die linke Hand des Spielers die Bewegungen der Spielfigur über das Tastenkreuz steuert und per L-Taste die Waffe abfeuert übernimmt der Touchscreen die Rolle der Maus. Neben der Blickrichtung lässt sich über diesen außerdem ein Waffenwechsel (falls möglich) durchführen. Dargestellt wird auf dem Touchscreen eine Umgebungskarte, in der die Position des Spielers eingezeichnet ist. Die neuartige Steuerung übereugt, nicht zuletzt dank der hohen Empfindlichkeit des Touchscreens.

Als weiteres Spiel zum Testen der Leistung des Nintendo DS bietet sich der Release Titel Super Mario 64 DS an, bei dem es sich um eine erweiterte Version des Nintendo 64 Klassikers handelt. Zu den Neuerungen zählen vor allen Dingen das Vorhandensein verschiedener Charaktere und einige Minispiele, die allesamt per Touchscreen bedient werden. Das eigentliche Abenteuer spielt sich trotz unterschiedlicher Charaktere wie vom Nintendo 64 gewohnt. Die Grafik der Nintendo DS Version ist der des Klassikers mindestens ebenbürtig und führt die 3D-Leistung des Nintendo DS eindrucksvoll vor. Nicht nur der Kult-Status des Originals, sondern auch die vielen kleinen Änderungen machen das Spiel daher zum Pflichtkauf für jeden Nintendo DS Besitzer.

Fazit

Mit dem Nintendo DS veröffentlicht Nintendo eine innovative Konsole, die das Zeug zum Marktführer hat. Auf Features wie Filme, MP3-Wiedergabe oder WLAN-Verbindungen mit PCs wurde zwar -zunächst- verzichtet, dafür sollte das Gerät spielerisch dank der innovativen Touchscreensteuerung, zwei Bildschirmen und dem mächtigen Spieleangebot Nintendos, das durch die Möglichkeit des Spielens von Gameboy Advance-Titeln noch erhöht wird, die Konkurrenz in den Schatten stellen. Der obere Bildschirm hätte zwar etwas größer ausfallen können, da in Zwischensequenzen aber oft beide Bildschirme verwendet werden stört dies eher weniger. Grafisch macht der Nintendo DS schon einen tollen Eindruck, es bleibt jedoch abzuwarten wie sich die Konkurrenz in diesem Bereich schlägt. Die Texturqualität einiger 3D-Spiele lässt bisher zu wünschen übrig. Einmalig ist in jedem Fall der Sound des Nintendo DS: Ein solches Klangerlebnis ließ sich mobil bisher noch nie erleben und wird wohl auch in naher Zukunft auf sich warten lassen. Von der Preis-Leistung bietet der DS mit seinen knapp 150€ wirklich keinen Grund zur Kritik. Wer auf den Geldbeutel schauen muss ist mit dem Nintendo DS ebenso gut bedient wie Nintendo-Jünger und solche, die den Start der neuen portablen Spielegeneration nicht mehr erwarten können. Mario Siewert

Kommentar verfassen:

Dein Name:   

Sicherheitscode:  



 

Bisherige Kommentare:

Es gibt bisher noch keine Kommentare.