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Testbericht: Anomaly - Warzone Earth

02. 08. 2011 | Kategorie: Testberichte

Im Internet gibt es zahlreiche Tower Defense Spiele. Da gilt es, Türme zu bauen um feindliche Truppen von der eigenen Basis fernzuhalten. Das Prinzip ist simpel, macht aber relativ schnell süchtig. Mittlerweile gibt es auch technisch hochwertige kostenpflichtige Spiele. Und einige davon drehen das Prinzip sogar um.

Screenshot: Anomaly - Warzone EarthEines von ihnen ist mittlerweile per Steam verfügbar. Es hört auf den klangvollen Namen Anomaly - Warzone Earth und stellt den Spieler gegen eine feindliche Alieninvasion zum Kampf auf. Also gut. Aufstellen ist verkehrt. Es schickt ihn los, den feindlichen Tower bzw. die feindliche Basis dem Erdboden gleichzumachen. Also. Irgendwie. Das ganze ist komplizierter, als man meinen möchte.

Die Story ist recht simpel. Aliens. Erde. Krieg. Mitten im nahen Osten. Und die Aliens sind schuld. Sie sind die Aggressoren. Das US-Militär kann natürlich nicht einfach zusehen und schickt Erkundungstruppen los, muss aber schnell feststellen, dass man es mit einer ziemlich penetranten Form von außerirdischer Invasion zu tun hat. In herkömmlichen Tower Defense Spielen muss der Spieler die Basis verteidigen. In Anomaly - Warzone Earth ist das genau andersherum. Hier gilt es, die eigenen Truppen über einen mehr oder weniger frei festzulegenden Pfad ans Ziel zu bringen und so die Gegnerische Basis zu erobern.

Screenshot: Anomaly - Warzone EarthKlingt leichter, als gesagt. Es gilt nämlich stets auf sich wechselnde Gegebenheiten einzustellen. Meteoriten krachen auf die Straßen und machen sie unpassierbar, gleichzeitig sind da dann natürlich auch noch die Türme der Aliens, die munter auf den Spieler feuern. Der kann mit seinen Panzern wenigstens das Feuer erwidern und so langsam aber sicher bis zum Ziel vorrücken.

Natürlich wurde das Spielkonzept noch mit einigen weiteren Ideen angereichert. Da gibt es Sonderangriffe, die eingesetzt werden können. Zum reparieren der eigenen Einheiten zum Beispiel. Oder aber um den gegnerischen Türmen extra viel Schaden zuzufügen. Eine sehr eingängige Steuerung und höchste Übersichtlichkeit sorgen dafür, dass man immer alles unter Kontrolle hat – selbst wenn der Schwierigkeitsgrad vergleichsweise sehr hoch ausgefallen ist.

Zahlreiche Missionen laden durchaus zum tüfteln ein, denn wie gesagt: Einfach ist das Spiel nicht. Es dauert eine ganze Weile, bis man alle Missionen zu Gesicht bekommen hat. Das einzige Problem, was Anomaly - Warzone Earth eigentlich hat, ist das Thema der Abwechslung. Zwar gibt es immer wieder neue Einheiten und Gegner zu sehen, doch das eigentliche Spielprinzip ist schon nach einigen Stunden deutlich ausgelutscht.

Screenshot: Anomaly - Warzone EarthDa nützt es auch nur wenig, dass die Technik für ein Spiel dieser Gattung wirklich gelungen ist. Gerade die Effekte wissen zu begeistern, auch wenn hier ebenfalls beim Setting gilt, dass ein wenig mehr Abwechslung sicherlich nicht geschadet hätte. Insgesamt ist das Teil für eine Indieproduktion aber sehr hübsch ausgefallen. Das erlebt man auch nicht alle Tage. Gleiches gilt für den Sound. Der ist zwar zu großen Teilen nur auf Funksprüche ausgelegt, doch schaffen diese eine durchaus angenehme Atmosphäre. Auch hier sind es aber die Effekte, die so richtig dafür sorgen, dass man einen wahrlich positiven Eindruck bekommt.

Was am Ende bleibt ist ein interessantes Spiel, welches mit einem umgedrehten Spielkonzept durchaus frischen Wind zu bringen vermag, jedoch in Sachen Abwechslung nicht allzu viel zu bieten hat. Taktiker werden sich aber dennoch über die zahlreichen Möglichkeiten der Vorgehensweise freuen. Zumal unter den Missionen wirklich einige echte Kopfnüsse zu finden sind. Außerdem sollte man stets bedenken: Anomaly - Warzone Earth kostet ja auch nicht die Welt, ist sogar relativ günstig zu haben.

Fazit:
Ich bin ein Freund von unabhängig produzierten Titeln. Darum mag ich in gewisser Weise auch Anomaly - Warzone Earth. Es ist ein wenig anders, als herkömmliche Strategie. Es bietet einige nette Ansätze. Und versagt doch gerade da, wo es eigentlich ansetzt. Nämlich bei der Abwechslung. Schlimm ist das allerdings nicht. Denn das Spiel kostet nur wenige Euro und ist sein Geld in jedem Falle wert. Nur ist es eben auch ein wenig traurig. Trotzdem: Wer auf der Suche nach spaßiger Unterhaltung für Zwischendurch ist, der sollte zugreifen. - Michael Hoss

Wertung:  7 / 10

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