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Testbericht: Bomberman (DS)

19. 07. 2005 | Kategorie: Testberichte

Das Spielprinzip von Bomberman kann heutzutage noch die selbe Sucht auslösen wie in der Urversion des Spiels. Daher verwundert es wenig, dass auch der Nintendo DS nun mit Bomberman eine von Hudson entwickelte und von Ubisoft vertriebene Umsetzung erhält. Die Entwickler haben dafür gesorgt, dass Bomberman trotz des simplen Spielprinzips die Fähigkeiten der Konsole so weit wie möglich ausreizt. Spielwelten, die sich über beide Bildschirme erstrecken oder eine sprachgesteuerte Bombenzündung finden sich sicher in keiner anderen Bomberman-Umsetzung. Das Gameplay zieht den Spieler mindestens genauso in den Bann wie die Originalversion und der absolut geniale Mehrspielermodus sorgt für wochenlangen Spielspaß, so dass Bomberman ein Pflichtkauf für alle Nintendo DS Besitzer ist.

Screenshot: Bomberman (DS)Schon der Einzelspielermodus von Bomberman kann sich sehen lassen: Dieser wurde nicht wie bei einigen anderen Umsetzungen für diverse Konsolen lieblos aus der Not programmiert, sondern in eine Kampagne eingebettet und mit unzähligen Extras versehen. Die Spielwelt wird auf einer sich über beide Bildschirme erstreckenden Karte dargestellt und enthält einzelne Bereiche, in denen der Spieler nacheinander als Bomberman jegliche Gegner entfernen muss. Die angezeigten Umgebungsgrafiken richten sich nach dem Bereich, in dem sich der Spieler jeweils befindet. Die Bereiche reichen von der altbekannten grünen Wiese mit grauen Steinen über mystische Tempel bis hin zu einem Vulkan. Auch das Leveldesign und die Gegner bieten im Verlauf des Spiels genügend Abwechslung und werden immer anspruchsvoller.

Screenshot: Bomberman (DS)Um den unterschiedlichen Gegnerarten richtig einzuheizen darf der Spieler die Fähigkeiten von Bomberman in altbekannter Manier upgraden: Gehört die Erhöhung der Anzahl der gleichzeitig legbaren Bomben ebenso zum Standard wie eine Erhöhung der Explosionsreichweite oder der Geschwindigkeit der Hauptfigur, so gibt es auch wesentlich seltener vorkommende Items, die die Hauptfigur beispielsweise für eine kurze Zeit unbesiegbar machen. Beim Einsatz der Upgrades haben sich die Entwickler ein interessantes System überlegt, das dem Spiel sogar einen leichten Rollenspielcharakter verleiht: Alle Upgrades werden zunächst in einem auf dem Touchscreen angezeigten Inventar aufgelistet und der Spieler kann jeweils wählen, welche er tatsächlich auf Bomberman anwendet. Sollte er von einem Gegner oder einer eigenen Bombe erledigt werden und das aktuelle Level erneut starten, so sind jeweils nur die wirklich benutzten Items verloren, während die Upgrades im Inventar noch vorhanden sind. Der Spieler muss also immer abwiegen, ob er eine möglichst starke Spielfigur steuern will oder Reserven für den Fall der Fälle zurückhalten möchte.

Jeder Bereich besteht aus insgesamt 10 Leveln, wobei man im letzten Level jeweils gegen einen Boss kämpft. Die Bosse werden meist durch weitere Gegner unterstützt und besitzen weitreichende Zusatzattacken. Da die Endkämpfe auf beiden Bildschirmen dargestellt sind, bieten sich dem Spieler jedoch genügend taktische Möglichkeiten, um den Boss beispielsweise aus mehreren Richtungen anzugreifen. Bei der Speicherfunktion geht das Spiel einen Kompromiss aus größtmöglichem Komfort und Motivation ein: Das Spiel lässt sich nach jedem fünften und zehnten Level jedes Bereiches speichern. Dadurch kann es zwar vorkommen, dass man einige Level öfter durchspielt, da das Spiel aber stets fair bleibt ist ein Aufkommen von Frust ausgeschlossen.

Screenshot: Bomberman (DS)Trotz des bemerkenswerten Einzelspielermodus liegt der Schwerpunkt bei Bomberman eindeutig im Kampfmodus genannten Mehrspielermodus, der von den Entwicklern mit unglaublich vielen Extras versehen wurde: Die zur Verfügung stehenden Spielumgebungen unterscheiden sich nicht nur grafisch, sondern auch spielerisch teils erheblich, Features wie Tunnel (zwischen den beiden Bildschirmen) oder diverse Objekte, welche die Bomben auf die ein oder andere Weise befördern, sorgen ebenso wie die unterschiedlichen Teamzusammenstellungen für beinahe unbegrenzte Spielmöglichkeiten. Ebenfalls positiv zu bemerken ist, dass Bomberman die Game-Download Funktion des Nintendo DS unterstützt. Dadurch benötigen die bis zu 8(!) Mitspieler lediglich eine Spielversion für eine Multiplayerrunde. Durchspielten Nächten im engsten Freundeskreis steht damit ebenso wenig im Weg wie spontanen Duellen auf öffentlichen Plätzen. Sollte einmal kein Spielpartner zur Verfügung stehen, so kann im Kampfmodus auch gegen computergesteuerte Gegner angetreten werden.

Auch technisch macht Bomberman eine gute Figur. Die Grafik wird zwar im klassischen 2D-Stil dargestellt, alles andere wäre wohl aber eher schädlich für das Gameplay. Doch auch in zwei Dimensionen können die Spielgrafiken überzeugen: Die Texturen der Spielumgebung sind abwechslungsreich und Darstellung sowie Animationen der Spielfiguren und Gegner tadellos. Der Sound ist ebenfalls erstklassig: Die Effekte bestehen aus einer guten Mischung aus künstlichen Geräuschen und genialen Explosionen. Die Hintergrundmusik hängt von der jeweiligen Spielumgebung ab, passt aber dank elektronischer Beats wunderbar zum Spielgeschehen.

Fazit

Bomberman ist ein absolutes Muss für jeden Nintendo DS Besitzer! Die Umsetzung von Ubi Soft bietet alles was das Spielerherz begehrt und verblüfft immer wieder durch weitere Features, die man nicht erwartet hätte. Da die technischen Fähigkeiten des DS trotz der scheinbar simplen Grafik gut in Anspruch genommen wurden und auch der Sound absolut passend ist, setzt Bomberman neue Maßstäbe auf dem Nintendo DS. Der Mehrspielermodus ist schließlich die absolute Krönung, die den Spielspaß in ungeahnte Höhen katapultiert.

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