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Testbericht: GTA: San Andreas

30. 10. 2005 | Kategorie: Testberichte

Nachdem der aktuelle Ableger San Andreas der Grand Theft Auto-Reihe bereits auf der Playstation 2 einen unglaublichen Erfolg feiern konnte, legte Rockstar Entertainment im Sommer noch einen drauf und veröffentlichte die PC-Version, die nicht nur grafisch einige Verbesserungen bietet. Ob das Spiel auch über längere Zeit Spaß macht, verraten wir ihnen in unserem Langzeittest.

Bereits der Lieferumfang von Grand Theft Auto: San Andreas überzeugt auf der ganzen Linie: Im ansprechend wirkenden Pappkarton findet sich ein gebundenes Handbuch, in dem sich auch die Spiel-DVD befindet. Des Weiteren liegt dem Spiel ein ca. 60cm x 60cm großes Plakat bei, welches beidseitig bedruckt ist (eine Seite zeigt ein Spielmotiv, die andere enthält eine Karte der Spielwelt). Die Qualität des Handbuchs kann als sehr gut bezeichnet werden, einen solchen Umfang gepaart mit hochwertigen farbigen Abbildungen findet man selten in einem Computerspiel vor.

Nach der Installation des gut 3,5 Gigabyte großen Spiels erwartet den Spieler ein tristes Menü - die Entwickler wissen halt, welche Teile eines Spiels ihrer Aufmerksamkeit bedürfen und welche nicht. Die Optionen weichen nicht von den gebräuchlichen Standards ab, so dass alle wichtigen Einstellungen schnell getätigt sind und man endlich mit dem eigentlichen Spiel beginnen kann.

Die Story beginnt mit einem In-Game-Intro, in dem die Rückkehr der Hauptfigur aus Liberty City nach Los Santos beschrieben wird. Eingefleischte GTA-Spieler werden wissen, dass es sich bei letzterer Stadt um eine virtuelle Kopie von New York handelt. Man braucht nicht viel Fantasie um zu merken, dass Los Santos sich an Los Angeles orientiert. C. J., der bereits angesprochenene Hauptcharakter in San Andreas, der eigentlich nur seine Mutter beerdigen wollte, erwarten bei der Rückkehr an die Westküste eine ganze Menge Probleme: Die Polizei will ihm einen Mord anhängen, seine Gang existiert quasi nicht mehr und eine Ballas genannte Truppe macht ihm, seinem Bruder und seinen wenigen noch verbliebenen Gang-Mitgliedern das Leben schwer.

Screenshot: GTA: San AndreasDie GTA-Reihe zeichnete sich bisher vor allen Dingen durch immense Freiheiten aus, die dem Spieler gewährt wurden. San Andreas macht hier keine Ausnahme und setzt auf das bewährte Spielprinzip: Als C. J. darf der Spieler zu Fuß oder einem der unzähligen Fortbewegungsmittel die Gegend erkunden oder an durch Teilnahme an den recht kurzen, aber dafür extrem zahlreichen Missionen die Kampagne vorantreiben. Beide Aspekte des Spiels wurden von den Entwicklern im Vergleich zum Vorgänger Vice City extrem aufgemotzt: Der Hauptcharakter kann nun unter anderem Schwimmen und sich in der aus drei Städten und dem dazwischen liegenden Umland bestehenden riesigen Spielwelt in erheblich mehr Fahrzeugen fortbewegen. Auch die Missionen versprechen viel Spielspaß, was nicht zuletzt an der genialen englischen Sprachausgabe liegt, die in der deutschen Version glücklicherweise beibehalten und lediglich durch deutsche Untertitel ergänzt wurde. Die Einsätze reichen von illegalen Graffiti-Beschmierungen bis hin zu Drive-By-Shootings, bei denen man je nach Mission die Rolle des Fahrers oder des Schützens übernimmt. Die zwischen und während der Missionen ertönenden knallharten Sprüche der Charaktere fügen sich nahtlos in die restliche Darstellung des Spiels ein, die auf Hiphop- und Gangsteratmosphäre setzt. Passend hierzu ist der wieder mal überragende Soundtrack des Spiels, der neben Hiphop-Titeln aber auch Rock-Titel einiger renommierter Bands wie Cypress Hill enthält. Da auch die restlichen Soundeffekte überzeugen, kann der Sound von San Andreas als gelungen bezeichnet werden.

Die Grafik des Spiels kommt zwar bei weitem nicht an aktuelle Referenztitel für den PC heran, macht aber dennoch eine gute Figur. Die Änderungen im Vergleich zur Playstation 2 Version sind mehr als deutlich zu erkennen, vor allen Dingen hohe Auflösungen bieten auch optische Anreize, wenngleich man spektakuläre Effekte eher selten zu sehen bekommt.

Fazit: Perfekt inszeniertes Gangsterepos mit Kultpotential

Nicht nur Verpackungsinhalt, sondern auch der spielerische Tiefgang von San Andreas suchen ihresgleichen: Die Stärken des Vorgängers wurden nicht nur beibehalten, sondern teilweise sogar verbessert, was sich allein an der riesigen Spielwelt erkennen lässt. Die Story wurde brillant umgesetzt und kommt beinahe an einen besseren Film heran. Unzählige weitere Feinheiten wie die Steigerung der Charaktereigenschaften ähnlich einem Rollenspiel sorgen dafür, dass San Andreas nicht nur dank der aus der Grand Theft Auto-Reihe bekannten Freiheit auch über längere Zeit Unterhaltung bietet. Die Grafik ist zwar kein Meilenstein, erfüllt aber ihren Zweck voll und ganz. Der Sound hingegen ist perfekt und trägt wesentlich zur rundum gelungenen Atmosphäre des Spiels bei. Mario Siewert

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