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Testbericht: Sim City DS

02. 07. 2007 | Kategorie: Testberichte

Aufbau-Fans dürfen sich freuen: Electronic Arts bringt die beliebte Städtebau-Reihe endlich auch auf Nintendos mobile Konsole.

Anders als bei Theme Park DS erwartet Spieler von Sim City DS jedoch nicht eine möglichst authentische Kopie des Originals, sondern eine wirklich auf den Nintendo DS angepasste Version: So warten zwar wesentlich mehr Bauwerke und Objekte als in den ersten Teilen der Serie auf Ihren Einsatz, auf allzu komplexe Spielfunktionen der aktuelleren Versionen der Serie wie den Bau von Wasserleitungen oder U-Bahn-Tunneln im Untergrund wurde jedoch verzichtet.

Trotz dieser Änderungen im Detail spielt sich Sim City DS natürlich vom grundsätzlichen Spielprinzip wie jedes andere Sim City Spiel: Als Bürgermeister einer Stadt bauen sie Wohn-, Geschäfts und Industrieviertel, erwirtschaften Steuereinnahmen und erfüllen ihren Bürgern Wünsche durch den Bau bestimmter Objekte. Neulinge werden in Sim City DS zunächst von einem Berater geschult, der einem die Grundzüge des Spiels erklärt: Kern jeder Stadt sind Gebäude wie das Kraftwerk, die Feuerwache und die Polizeistation, die eine Grundversorgung mit Elektrizität und in der Kriminalitäts- und Brandbekämpfung gewährleisten. Sind diese Grundlagen erst einmal gelegt und gleichzeitig auch für Straßen, Stromleitungen und Pumpstationen gesorgt, dauert es nicht lange, bis die ersten Bewohner in ihre Stadt ziehen.

Screenshot: Sim City DSMit dem Wachstum ihrer Stadt steigen nicht nur die Steuereinnahmen, sondern es entstehen auch Bedürfnisse bei ihren Bewohnern, die sich immer häufiger in ihrem Büro melden, um ihnen von ihren Problemen zu berichten. Feuerwehrmänner, die Stadien fordern gehören ebenso zu ihrem Tagesgeschäft wie Nerds, die mehr Straßenbahnverbindungen fordern, um darüber in ihrem Eisenbahnblog zu berichten. Neben dem Ausbau der Stadt sollten sie stets auch ihre Finanzen im Auge behalten: Zwar zahlen alle Bewohner, Geschäftsleute und Fabriken ihrer Stadt einen von ihnen individuell bestimmbaren Prozentsatz an Steuern, auf der anderen Seiten fallen neben den Kosten, die beim Bau neuer Gebäude entstehen auch laufende Kosten in Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Forschung an, auf die sie jedoch ebenfalls Einfluss nehmen können.

Screenshot: Sim City DSSollten sie die Probleme ihrer Bewohner und das Management ihres Haushalts erfolgreich bewältigen, ist bei Sim City DS allerdings noch nicht Schluss: Genau wie in allen anderen Teilen der Serie werden sie auch auf dem Nintendo DS mit Katastrophen konfrontiert, die teilweise verheerende Auswirkungen auf ihre Stadt haben können, zumindest teilweise aber bereits im Vorfeld verhindert werden können: Feuerwachen verhindern das Ausbreiten von Bränden und Kasernen bieten Schutz vor dem unwahrscheinlichen Fall, dass ihre Stadt von Aliens heimgesucht wird. Neben Katastrophen erwarten sie aber auch freudige Ereignisse wie das Erreichen einer bestimmten Bevölkerungszahl, für das sie mit einem Feuerwerk belohnt werden. Hierbei handelt es sich nicht um eine Animation, sondern ein Minispiel, das auf dem Touchscreen gespielt wird und die Chance auf zusätzliche Einnahmen bietet. Bonus-Gebäude wie beispielsweise eine Bürgermeister-Villa stellen ebenfalls Belohnungen dar, die sie bei erfolgreichem Abschluss bestimmter Aufgaben erhalten.

Grafisch orientiert sich Sim City DS natürlich an den früheren Teilen, greift aber bereits auf die wesentlich hübschere isometrische Perspektive zurück, als die noch im ersten Teil der Reihe verwendete Vogelperspektive. Das Ergebnis kann sich zunächst zwar sehen lassen, überzeugt aber nur, solange man keinen Gebrauch von der Zoom-Funktion macht, da Texturen und Detailreichtum der Objekte ansonsten ihre Mängel offenbaren. Auch die Animationen sind nicht wirklich gelungen, denn vor allen Dingen Züge bewegen sich viel zu langsam und wirken daher unnatürlich während Staus immer noch recht ordentlich umgesetzt wurden.

Bei der Steuerung wurde natürlich auf den Touchscreen als Ersatz für die nicht vorhandene Maus zurückgegriffen. Während der obere Bildschirm des Nintendo DS stets das reale Bild ihrer Stadt zeigt, dient der untere wahlweise einer Übersichtskarte, dem Bau-Modus oder dem Management ihrer Finanzen. Was sich zunächst einfach anhört erfordert durchaus einige Zeit zur Eingewöhnung, was unter anderem daran liegt, dass im Bau-Modus alle bereits bebauten Flächen lediglich durch bunte Quadrate dargestellt werden. Hat man sich erst einmal mit den Farben der einzelnen Gebiete und Gebäude vertraut gemacht, kann die Steuerung aber durchaus überzeugen.

Neben einem Tutorial und dem obligatorischen freien Spiel, in dem sie eine Stadt in unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Landschaften komplett neu errichten müssen, bietet Sim City DS außerdem einen Spielmodus, indem sie mit bereits existierenden Städten konfrontiert werden, in denen sie bestimmte AUfgaben innerhalb bestimmter Zeitspannen abschließen müssen, um zur nächsten Mission zu gelangen. Die einzelnen Aufgaben werden dabei mittels Zeitungsausschnitten vorgestellt, was bei eingefleischten Sim City Fans sicher für etwas Nostalgie sorgen dürfte, da bereits in der Zeitungsausschnitte bereits in der Urversion zum Darstellen von Ereignissen verwendet wurden.

Fazit

Mit Sim City DS ist Electronic Arts die Umsetzung der beliebten Serie für Nintendos mobile Konsole durchaus geglückt: Die Grafik überzeugt zwar nur aus der Ferne, aber das Gameplay sorgt auch auf dem DS für Spielspaß und Suchtzustände. Besonders erwähnenswert ist, dass die Entwickler sich Gedanken darüber gemacht haben, welche Spielelemente sich für den DS eignen und nur solche auch in das Gameplay integriert haben. Sim City DS stellt so zwar keine exakte Kopie einer der PC-Versionen dar, überzeugt aber durch ein durchdachtes Gameplay, das hervorragend mit der Steuerung harmoniert. Daher lässt sich über die etwas lange Einarbeitungszeit, die man beim Spielen von Sim City DS einplanen sollte, durchaus hinwegsehen. Mario Siewert

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