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Testbericht: Super Smash Bros. Brawl

24. 07. 2008 | Kategorie: Testberichte

Das Leiden zahlloser darbender Fans ist vorbei: Nachdem Super Smash Bros. Brawl in anderen Ländern bereits seit März erhältlich ist, mussten sich europäische Fans bis Ende Juni gedulden. Jetzt ist die quälende Warterei vorbei, auch in Europa können sich die Nintendo-Charaktere im inzwischen dritten Teil der Smash Bros.-Reihe gegenseitig verprügeln.



Screenshot: Super Smash Bros. Brawl

Super Smash Bros. Brawl hat sich nach einem enttäuschenden Start für das Nintendo 64 zur echten Hit-Reihe entwickelt und zählt heute zu den beliebtesten Multiplayer- Titeln von Nintendo neben Mario Kart. Zu Recht, betrachtet man die unglaubliche Vielfalt der Charaktere, die zu viert in Arenen gegeneinander antreten: Mario, Luigi, Sonic, Fox McCloud oder sogar Solid Snake treten hier an. Insgesamt enthält das Spiel 36 Charaktere, von denen ihr etwa die Hälfte erst freispielen müsst. Die Steuerung der Charaktere ist durchweg simpel, egal, ob man mit Wiimote und Nunchuck oder einem Gamecube-Controller spielt: Es gibt eine Taste zum Blocken, eine für starke und eine für schwache Angriffe. Der Clou daran ist, dass sich euer Schlag verändert, je nachdem, in welche Richtung ihr den Analogstick bewegt. So wirft beispielsweise Link bei gleichzeitigem drücken des „B“-Knopfes und des Analogsticks nach unten eine Bombe auf seine Gegner, drückt man „B“ und nach oben, führt er seine berühmte Wirbelattacke durch. Jeder Charakter besitzt für ihn typische Moves. Wenn man den Gegner mit einer Attacke trifft, füllt sich am unteren Bildschirmrand eine Prozentanzeige. Je höher diese ist, umso eher lauft ihr Gefahr, aus dem Ring geworfen zu werden. Seid ihr also bereits bei 150 Prozent und bekommt einen kräftigen Schlag von Donkey Kong, seid ihr mit großer Sicherheit außerhalb des Rings. Donkey würde in diesem Fall einen Plus- und ihr einen Minuspunkt erhalten. Jeder Charakter verfügt auch über Rettungsmoves, um zurück in den Ring zu kommen. So kann sich die rosa Kugel Kirby - wie für ihn typisch - mit Luft vollpumpen, um zurück in den Ring zu schweben.

Um euch das Besiegen der Gegner leichter zu machen, sind zahllose Gimmicks im Spiel eingebaut. Vom Hammer über Laserschwerter bis hin zu Pokebällen, die Monster ausspucken, ist alles geboten. Dies macht das Spiel sehr abwechslungsreich und gleichzeitig unberechenbar. So passiert es selten, dass immer derselbe Spieler gewinnt. Langeweile wird erst aufkommen, wenn jedes Feature des Spiels erforscht ist, was sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann.

Screenshot: Super Smash Bros. BrawlNeu in der Serie enthalten ist der so genannte „Brawl Ball“. Hin und wieder während einem Match erschein dieser. Wer diesen leuchtenden Ball zerschlägt, kann auf Knopfdruck eine Spezialattacke ausführen. Die Special Moves sind sehr originell ausgefallen: Donkey Kong spielt ein Lied auf seinen Bongo-Trommeln, um die Gegner per Schall aus der Arena zu befördern. Wenn Solid Snake seine Spezialattacke ausführt, ist Vorsicht angesagt: Snake verschwindet und erscheint wieder im Vordergrund an einer Strickleiter hängend. Nun kann man zielen und per Granatwerfer versuchen, seine Gegner aus dem Ring zu befördern. Allein diese Ideen machen Super Smash Bros. Brawl zu einem ganz besonderen Spiel, sind aber längst nicht das Einzige, was sich die Entwickler haben einfallen lassen.

Screenshot: Super Smash Bros. BrawlDie Spielmodi sind sehr zahlreich und bieten nicht nur Spaß, wenn ihr mehrere Freunde zu Besuch habt. In dem auf 8-10 Stunden Spielzeit angelegten Abenteuer-Modus namens „Der Subraum-Emissär“ müsst ihr in verschiedenen Levels von links nach rechts laufen und alles verprügeln, was sich bewegt. Habt ihr einen zweiten Spieler zur Hand, kann sich dieser für ein kooperatives Spiel einschalten. Zwischen den Levels sind schöne Rendersequenzen zu sehen, die die Story vorantreiben. Letztere ist allerdings zu vernachlässigen: Die Charaktere der Nintendo-Galaxie werden von einer bösen Macht in Stein verwandelt und müssen natürlich gerettet werden. Ebenfalls neu ist ein leicht zu bedienender Leveleditor, mit dem ihr im Handumdrehen eigene Arenen bauen könnt. Als besonderes Schmankerl hat Nintendo eine umfangreiche Galerie in das Spiel eingebaut, in der ihr alle bisher von Nintendo entwickelten Spiele in einer Auflistung seht und Minispiele spielen könnt. Außerdem gibt es Statuen zahlloser Videospiel-Charaktere für besondere Leistungen im Spiel, die mit Xbox 360-Achievements verglichen werden können. Auch der Online-Modus ist sehr gelungen: Man findet immer Mitspieler, und selbst mit einer weniger flinken Internet-Verbindung sind flüssige Matches möglich.

Technisch hat das Spiel seit dem direkten Vorgänger Smash Bros. Melee leider so gut wie keine Fortschritte gemacht. Die Figuren sind etwas weicher gezeichnet, die Effekte wirken bunter, allerdings solltet ihr keine technischen Höhenflüge erwarten. Der Sound besticht durch das typische Geschrei der Nintendo-Figuren und sehr eingängige Melodien. Nach ein paar Stunden Spielzeit werdet ihr die Musik des Hauptmenüs garantiert nicht mehr los.

Fazit

Super Smash Bros. Brawl ist absolute Pflicht für Besitzer von Nintendos Casual-Gaming-Konsole. Wo das Spiel schon im Solo-Modus über einige Stunden fesseln kann, ist es im Multiplayer-Modus unersetzlich. Zwar funktioniert der Titel genauso wie sein Vorgänger für den Gamecube und bewegt sich grafisch auf fast demselben Niveau, allerdings stecken viele neue Ideen in dem Spiel. Vor allem der gelungene Einzelspieler-Modus hat es mir angetan, weil man auch Spaß mit Super Smash Bros Brawl haben kann, wenn gerade keine Freunde zu Besuch sind. Benjamin Dross

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