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Kommentar: Wie Valve & Steam Sony helfen

17. 04. 2011 | Kategorie: News

Es dauert nicht mehr lange, dann kommt Portal 2 auf den Markt. Auch für die Playstation 3. Das ist erst einmal nichts Besonderes in diesem Sinne. Die große Überraschung ist, dass mit dem Spiel auch ein Dienst aus dem Hause Valve für die Jünger der Sony-Konsole eingeführt wird, der PC-Spielern schon längst bekannt ist: Steam.

Logo: SteamDas ist eigentlich sogar eine kleine Sensation. Warum? Ganz einfach: Vor einigen Jahren noch sprach sich Valve-Boss Gabe Newell ganz klar gegen die Playstation 3 aus. Und zwar mit deutlichen Worten. Die zu Grunde liegende Architektur bezeichnete er als ein Desaster, die Konsole und die damit verbundene Entwicklung für selbige als reine Zeitverschwendung. Seine Aussage stieß auf harsche Kritik, doch Newell war schon immer ein Mann der dramatischen Worte.

Lange Zeit vernachlässigte Valve die Konsole. Und entwickelte die eigenen Spiel für den PC und eben für die Xbox 360. Doch Microsoft begang einen schweren Fehler im Bezug auf eines der bekanntesten Unternehmen der Branche. Es war die Zeit der Orange Box, welche den Umbruch brachte. Das Problem: In der Box war auch Team Fortress 2 enthalten. Und das brauchte hin und wieder Updates. Updates, die nur schwer veröffentlicht werden konnten, da Microsoft eine diktaturgleiche Strukutr bei Live fährt. Jedes Update, jeder Download muss vorher geprüft und bestätigt werden. Und manches Mal stellt sich Microsoft auch quer. Newells Kommentar? Ein absolutes Wrack.

Microsoft schoss sich damit in's eigene Bein. Denn dies war erst der Auslöser für eine unvorhergesehene Entwicklung. Auf der E3 2010 wurde Portal 2 nämlich für die Playstation 3 angekündigt. Und nicht nur das: Sony gelang es, einen unglaublichen Deal mit Valve auszuhandeln. Und der heißt Steam. Newell ist dankbar, dass Sony ihm die bösen Worte nicht nachträgt. Und so kommt nun Steam auch auf die Konsole.

Doch was heißt das eigentlich? Nun. Zunächst einmal, dass ein weiterer Dienst ins Netzwerk integriert wird. Einer, der dem Playstation Network zwar irgendwann gefährlich werden könnte, aber eben auch einer, der die Playstation 3 von der Xbox 360 abhebt. Und das nicht zu knapp. Denn schon für Portal 2 wird es erste Dienste geben, die es in sich haben: Cross-Plattform-Spielen? Kein Problem. Verknüpfungen von Trophäen und Achievements? Ebenfalls mit dabei. Downloadinhalte auf der Playstation 3 kaufen aber auch auf dem PC verfügbar haben? Aber sowas von!

Und Portal 2 dürfte erst der Anfang sein. Valve gibt damit vielen Entwicklern eine Basis in die Hand, auf der sie aufbauen können. Und wer weiß: In absehbarer Zeit lassen sich dann womöglich auch weitere Spiele exklusiv per Steam auf der Playstation kaufen. Dann aber wird Sony sich fragen müssen, ob es wirklich eine allzu gute Idee war. Am Ende wird die Firma aber zu dem Entschluss kommen, dass es sogar goldrichtig war. Denn auch wenn Steam eine Konkurrenz für die PSN-Spiele werden könnte, so fördert es am Ende die Vielfalt der Konsole. Und damit auch die Verkäufe.

Und Microsoft? Hier könnte man sich bald fragen, ob man vielleicht am Ende die falsche Firma verärgert hat. Denn die Xbox 360 könnte bald, um eine Metapher zu schaffen, vor der Tür am Türsteher hängen bleiben. Während drinnen die Party so richtig abgeht.

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